Steingutgeschirr
Besonders stolz sind wir Hornberger auf die reichhaltige und wertvolle Sammlung alten Steingutgeschirrs, das ausschließlich aus der Produktion der früheren Hornberger Steingutfabrik (heute DURAVIT) von 1817 – 1912 stammt.
Schon viele Jahre zuvor, noch in württembergischer Zeit, wurde in einem Seitental Hornbergs Kaolin gefunden. Es kam damals zur Verarbeitung nach Ludwigsburg in die Porzellanmanufaktur. 1810, nachdem Hornberg badisch wurde, kam der Abbau und Handel zum Erliegen. 1817 ergriff der Hornberger Steuereintreiber Georg Friedrich Horn die Chance und gründete die „G. F. Horn, Porcelaine Fabrick“. Von Anfang an wurden die Werkstücke gestempelt, das macht die Zuordnung zu einer bestimmten Zeit einfacher. Die allererste Stempelmarke ist auf unserem gelben Puppengeschirr, das sich, laut letztem Eigentümer, 150 Jahre in Familienbesitz befand. Sehr anschaulich lassen sich die verschiedenen Herstellungstechniken und Produktionsphasen von „Steingut weiß“ über den Blau- zum Schwarzdruck verfolgen.
Beim Bildergeschirr wurde die Ornamentik immer zierlicher, farbiger und üppiger. Nach 1870 gedieh die Fabrik unter der Familie Horn zu einer für die seinerzeitigen Verhältnisse imponierenden Größe, insbesondere nachdem ihre Warenliste auf die gangbarsten größeren Gebrauchsgeschirre konzentriert worden war. Das künstlerisch verzierte Geschirr jener Zeit fand auch im nahen Ausland, besonders in der Schweiz, eine überraschende Aufnahme und Wertschätzung.
Dieses Geschirr ist bis heute ein beliebtes Sammlerobjekt. Unsere Exponate sind alle mit einer der etwa 20 Stempelmarken als „echt“ ausgewiesen.